Wie muss eine Organisation aufgestellt sein, um für SoftwareentwicklerInnen und Fachkräfte aus dem Bereich IT attraktiv zu sein?
Am 1. Juni 2018 fand in Berlin das Talents4Good und tbd*-HR Frühstück statt. Thema war „Tech Talent Management“ und die große Frage, wie ich SoftwareentwicklerInnen und Fachkräfte aus dem Bereich IT für meine gemeinnützige Organisation finde.
Zu Gast war Simon Stegemann, CEO und Gründer von N3XTCODER, einer Beratungsfirma für digitale Produkte mit Impact. In seinem Kurzvortrag ging er auf folgende Themen ein
Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte kurz und bündig zusammengefasst:
Care/Lead/Involve – was für eine Arbeitsumgebung suchen SoftwareentwicklerInnen?
Care: SoftwareentwicklerInnen wünschen sich eine Arbeitsumgebung, in der sich um sie gekümmert wird. Das beginnt oft im Kleinen, indem man sich regelmäßig nach dem persönliche Befinden erkundigt. Die Kür sind dann Services, wie z.B. eine Reinigungskraft für die Privatwohnung, Umzugsservice, Wäscheservice, Essenslieferungen etc.
Lead: Viele SoftwareentwicklerInnen wünschen sich eine klare Vision der Organisation, die sich in einer Strategie wiederfindet, die sich nicht alle paar Wochen ändert. Dazu gehören klar kommunizierende Führungskräfte sowie verbindliche Absprachen und Deadlines.
Involve: SoftwareentwicklerInnen wollen nicht nur als interne DienstleisterInnen betrachtet werden, sondern wollen viel mehr schon früh in die (strategischen) Prozesse mit eingebunden werden. Das ist sehr gewünscht und macht eine Stelle attraktiv.
Welche Faktoren sind IT-lern wichtig bei der Jobwahl?
Für SoftwareentwicklerInnen sind eine Vielzahl von Faktoren wichtig bei der Wahl des nächsten Jobs:
Wie sieht eine spannende Stellenanzeige für SoftwareentwicklerInnen aus?
Wichtig ist herauszustellen, was die Organisation konkret in der Welt verbessert und wie man als SoftwareentwicklerIn einen Beitrag dazu leistet. Oftmals sind die Organisationen des (deutschen) Dritten Sektors noch relativ unbekannt, daher: gerne ausholen und nicht mit den Wirkungsstatistiken der eigenen Organisationen geizen. Zudem kann auf die oben genannten Punkte unter „Faktoren, die wichtig bei der Wahl des nächsten Jobs für SoftwareenticklerInnen sind“ eingegangen werden. Die Stellenanzeige soll begeistern, absolut ehrlich sein und darf auch etwas länger sein, da SoftwareentwicklerInnen in der Regel gerne das geschriebene Wort einem Telefonat vorziehen.
Wo finde ich Menschen mit IT Know-how und Herz für die gute Sache?
Was sollte ich beim Bewerbungsprozess beachten?
Der Prozess sollte schnell sein, da gefragte BewerberInnen schnell vom Markt sind. Das bedeutet, sobald eine spannende Bewerbung reinkommt, einen persönlichen Termin vereinbaren (gerne auch lockere Gesprächsrunde beim Mittagessen), das Github-Profil (eine Art Linkedin für SoftwareentwicklerInnen) durch jemanden anschauen lassen, der technisches Know-how hat und dann die technische Expertise durch eine Aufgabenstellung/Problembewältigung mit einem technischen Experten begleitet, prüfen.
Das Gehalt – was ist üblich, was kann eine Organisation zusätzlich bieten
Das Gehalt hängt vom Standort und dem Erfahrungslevel ab.
Juniors: € 40.000+ (Arbeitnehmerbrutto)
Mid-level: € 50.000+
Seniors: € 70.000+
Zusätzliche Gehaltsbestandteile können sein:
Simon Stegemann bekräftigte, dass viele SoftwareentwicklerInnen ein großes Herz für die gute Sache haben und großes Interesse daran haben, für Organisationen aus dem Dritten Sektor zu arbeiten. Allerdings fehlt vielen der Zugang und das Wissen über die Organisationen. Jetzt liegt es an uns, dies zu ändern – packen wir es an. Gemeinsam.