Inspiring Lunch People & Culture: Elternzeit = Personalentwicklungszeit!?

Elternzeit wird in vielen Organisationen immer noch mit Herausforderungen wie Ausfall, Doppelbelastung oder befristeter Nachbesetzung assoziiert. Und dass in einer Zeit, in der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen immer höheren Stellenwert erhält und remote und flexibles Arbeiten sowie digitale Tools viele Möglichkeiten – auch z. B. für eine kurzfristige Vertretung – bieten.
Bei unserem vierten Inspiring Lunch People & Culture gingen wir daher der Frage nach, wie Elternzeiten ein Gewinn für Mitabeiter*innen und Arbeitgeber*innen werden könn(t)en.
Das Event richtet sich an Entscheider*innen aus Geschäftsführung und Personalbereich gemeinwohlorientierter Organisationen. Der Inspiring Lunch bietet Impulse zu Zukunftsfähigkeit und Leadership in Zeiten des Wandels und Raum für Austausch und Vernetzung.
Neue Perspektiven auf das Thema Elternzeit boten unsere Referentinnen Judith Hartmann und Kerstin Wöller (beide Talents4Good) an, die sich mit dem Thema auf persönlicher und struktureller Ebene auseinandergesetzt haben. Die Einladung zum Perspektivwechsel soll dabei besonders eins bewirken: Weg von Mangel und Konflikt hin zu Ressourcen und Entwicklung.
Eltern werden und Elternteil zu sein ist eine intensive Lernerfahrung mit vielen Herausforderungen, durch welche neue Kompetenzen und Handlungswege entdeckt und entwickelt werden. Wie können diese erlernten Kompetenzen auch für den beruflichen Alltag nutzbar gemacht und gefördert und so die problemorientierten Glaubenssätze zum Thema weiter abgebaut werden?!
Eltern sein bringt z. B. mit sich, dass Ziele konkreter und realistischer gesetzt werden müssen. In vielen Momenten braucht es klare Prioritäten und gleichzeitig dürfen Flexibilität, Pragmatismus und Kreativität nicht fehlen. Klingt nach Kompetenzen, die auch in unserer heutigen Arbeitswelt von großer Bedeutung sind und über den Erfolg einer Organisation (mit)entscheiden?! Willkommen zum Perspektivwechsel!
Diese Kompetenzen sichtbar zu machen und nach dem beruflichen Wiedereinstieg aktiv zu fördern, steht bei vielen Organisationen jedoch noch nicht auf der Tagesordnung. Vielmehr kommen viele Personen mit verringerter Arbeitszeit zurück und mögliche nächste Karriereschritte werden von beiden Seiten explizit oder implizit gestrichen.
Im offenen Austausch während des Events ging es daher darum, welche Schritte dazu beitragen können, Elternzeiten weniger problemorientiert zu betrachten und die Übertragung und Nutzung von Kompetenzen aus anderen Lebensbereichen zu fördern.
Geteilt wurden u. a. Erfahrungen mit strukturierten Rückkehrgesprächen, gewünschten Weiterbildungen während der Elternzeit und geteilten Verantwortungsbereichen nach der Rückkehr.
Die Frage „Wie lassen sich „verborgene“ Talente und Wissen aus anderen Lebensbereichen in die berufliche Tätigkeit übertragen?“ wurde unabhängig des Elternseins besprochen: Denn relevante Kompetenzen lassen sich z. B. auch im Ehrenamt, im Sportverein oder bei der Ausübung eines anderen Hobbies erwerben. Gleichzeitig wird somit sichergestellt, dass Eltern in der Organisation nicht als getrennte Gruppe definiert werden. Anknüpfungspunkte ließen sich aus jeglichen Lebensbereichen finden und Ideen über neue Austauschformate zu diesem Thema entwickelt.
Wir sind gespannt, welche neuen Perspektiven nachwirken werden und bedanken uns bei allen Teilnehmenden für das Teilen ihrer Erfahrungen!
Termin verpasst?
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Am Donnerstag, 10.03.2022, widmen wir uns dem Thema „Vertrauen und virtuelle Zusammenarbeit“ mit Karriere Coach und Organisationsentwicklerin Irina Kähler (purposia) – schnappen Sie sich einen Lunchsnack und seien Sie dabei!