Die hohe Kunst der Mitarbeitendenbindung

Neues Jahr, neues Thema beim Inspiring Lunch! Dieses Mal drehte sich alles um das große Thema Mitarbeitendenbindung, denn Recruiting allein ist auch keine Lösung…Mehr über die Ebenen der Mitarbeitendenbindung und die Vielfalt an möglichen Maßnahmen erfahren Sie in unserem Nachbericht zum Event.

In Zeiten des steigenden Fachkräftemangels gewinnt Mitarbeitendenbindung wieder zunehmend an Bedeutung. Grund genug, dem Thema eine Stunde im Rahmen unserer Event-Reihe „Inspiring Lunch People & Culture“ zu widmen. Die Reihe richtet sich an Geschäftsführer*innen und Personalleitungen in Organisationen aus dem Non-Profit-Sektor sowie nachhaltigen oder sozialen Unternehmen.

Ebenen der Mitarbeitendenbindung

Unter Mitarbeitendenbindung wird grundsätzlich der Grad des Zusammenhalts zwischen Mitarbeitenden und Organisationen (vertreten durch Bindungspartner*innen wie Führungskräfte) verstanden. Darunter fallen alle Maßnahmen und Strategien, um Mitarbeitende langfristig zu binden.

Ziel ist es, die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden zu steigern, ihre Loyalität zu fördern und somit geringere Fluktuation und höhere Produktivität zu erreichen.

Die Maßnahmen zur Mitarbeitendenbindung können unterschiedlichen Ebenen zugeordnet werden. Verbreitet ist eine Unterscheidung in folgende vier Ebenen:

  1. Perspektivische Ebene (Entwicklung & Aufstieg fördern)
  2. Normative Ebene (Organisationswerte authentisch vertreten)
  3. Emotionale Ebene (Wertschätzung & positive Arbeitsatmosphäre)
  4. Rationale Ebene (Vergütung & Arbeitsmodelle)

Passende Maßnahmen auswählen

Die Maßnahmen zur Erhöhung der Mitarbeitendenbindung sollten je nach Situation und Rahmenbedingungen in der eigenen Organisation ausgewählt werden. Dafür kann es sinnvoll sein, die Organisationsmitglieder einzubinden und deren Bedarfe konkret abzufragen.

Gerade in kleineren Organisationen fehlt es oft an klaren Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. In diesem Fall lohnt es sich, Leitlinien für Weiterbildungsmöglichkeiten und -budgets zu schaffen (Perspektivische Ebene).

Maßnahmen, die der normativen Ebene zugeordnet werden können, müssen nicht mit hohen zeitlichen oder finanziellen Ressourcen verbunden sein. Gerade Unternehmen, die nachhaltige Produkte anbieten oder einen relevanten Anteil ihres Gewinns in nachhaltige oder soziale Projekte investieren, kommunizieren dies nicht immer klar auf den verschiedenen Kanälen.

Natürlich müssen die eigenen Werte authentisch vorgelebt und vertreten werden. Insbesondere Führungskräfte und Organisationsleitung sollten in regelmäßigen Abstand reflektieren, ob Führungsstil und das eigene Auftreten den Organisationswerten entsprechen.

In eine ähnliche Richtung gehen Maßnahmen zur emotionalen Ebene: Dabei dreht sich alles um die Anerkennung und Wertschätzung der individuellen Leistung. Führungskräfte sollten sich dazu z. B. mit folgenden Fragen beschäftigen: Fördert mein Führungsstil eine vertrauensvolle Zusammenarbeit? Hole ich mir ebenfalls Feedback von meinen Mitarbeiter*innen ein? Wann habe ich zuletzt eine gute Leistung eines Teammitglieds explizit anerkannt?

Die rationale Ebene umfasst Vergütung und Arbeitsmodelle. Gerade Non-Profit-Organisationen sehen hier oftmals ihre größten Defizite. Bei der Höhe des Gehalts mag das zuweilen stimmen, allerdings unterschätzen viele Organisationen noch den Bindungseffekt, den flexible Arbeitszeitmodelle und remote Arbeiten erzielen können. Wenn eine Person nicht mehr für eine Reduzierung ihrer Stunden „kämpfen“ muss, sondern im Gegenteil auch klare Aufstiegsmöglichkeiten in Teilzeit kennt, kann dies manche Personen zum längeren Verbleib in einer Organisation bewegen. Trotzdem sollte das Thema Gehalt bei der Betrachtung nicht ausgespart werden. Wichtig ist die Etablierung eines klaren Gehaltsmodells, damit Gehaltshöhe und Einstufung für alle Teammitglieder nachvollziehbar sind.

Nicht vergessen: Erfolg der Maßnahmen messen

Im offenen Austausch unter den Organisationsvertreter*innen wurden verschiedene Aspekte der Mitarbeitendenbindung diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.

Ein wichtiger Punkt, egal welche Maßnahmen zur Erhöhung der Mitarbeitendenbindung umgesetzt werden: Der Erfolg der Maßnahmen sollten möglichst klar messbar sein und unbedingt nachgehalten werden. Dazu ist es wichtig, dass vorab definiert wird, wann die einzelnen Maßnahmen als erfolgreich gelten und was mit ihnen genau erreicht werden soll. Darüber hinaus ist auch an dieser Stelle eine klare Kommunikation wichtig, damit alle Organisationsmitglieder von den Angeboten erfahren und diese auch wahrnehmen.

Sehen wir uns beim nächsten Inspiring Lunch?

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